Vernetzung energetischer und digitaler Prozesse zur Optimierung der Energieeffizienz
Die Klimaschutzziele können nur erreicht werden, wenn Deutschland seine Anstrengungen verstärkt. Das heißt auch, Energie effizienter einzusetzen. Experten sehen in der Verzahnung der Energiesektoren und der Verbrauchsbereiche ein wichtiges Instrument. Die Digitalisierung macht die Sektorenkopplung möglich.
SWK lud zum 10. Lautrer Energieforum in die Kammgarn ein
Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel, Schirmherr der Veranstaltung, begrüßte die Gäste im Kasino der Kammgarn. Er verwies auf das ambitionierte Ziel der Stadt Kaiserslautern, bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemissionen um 95 Prozent und den Energieverbrauch um 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 zu reduzieren. Dazu müssten aber alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Auf dem Pfaff-Areal solle ein klimaneutrales Quartier entstehen. Die Stadt habe hier mit dem Reallabor und der wissenschaftlichen Begleitung die einmalige Chance, am Modell zu lernen und die Ergebnisse für ganz Kaiserslautern nutzbar zu machen.
SWK ist Motor der Energiewende
Markus Vollmer, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern, umriss die Rolle der Stadtwerke bei der Energiewende. „Wir sind der Motor der Energiewende. Wir setzen die Projekte vor Ort um und betreiben mit unseren Netzen die Infrastruktur der Energiewende.“
Sektorenkopplung ermöglicht Schwankungsausgleich
Vorstandsmitglied Richard Mastenbroek griff das Stichwort Sektorenkopplung auf. Er führte aus, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in Abhängigkeit von Wind und Wetter dazu führe, dass zeitweise zu viel oder zu wenig Strom vorhanden sei. Die Sektorenkopplung könne dazu beitragen, die Schwankungen auf der Erzeugerseite auszugleichen. Auf der Nachfrageseite könne sie dafür sorgen, dass die Energie am richtigen Ort zur richtigen Zeit eingesetzt werden kann.
Stadtwerke setzen zukunftsorientierte Energiekonzepte um
Volker Broekmans, Leiter Strategische Projekte Klima und Energie, der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft, untersuchte in seinem Vortrag die Korrelation von Klima, Energie und Stadtentwicklung. An Beispielen aus der Praxis stellte er unterschiedliche kommunale Energiekonzepte vor. Dabei beleuchtete er auch die Rolle der örtlichen Stadtwerke.
Quartierslösungen fördern Energiewirtschaft
Der zweite Referent des Abends, Uwe Asbach, Leiter Key Account Management, Viessmann Deutschland GmbH, bekräftigt in der sektorengekoppelten Strom- und Wärmeversorgung im Quartier einen Erfolgsfaktor für die Energiewende. Die Sektorenkopplung schaffe eine neue Energiewirtschaft mit einer Vielzahl von neuen Bausteinen wie etwa, Mieterstrommodellen, Batteriesystemen, Elektromobilität, Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken.
Holger Wienpahl, SWR, moderierte auch in diesem Jahr wieder das Energieforum. Nach den Fachvorträgen und der sich anschließenden, lebhaften Podiumsdiskussion, zog Markus Vollmer, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern, ein Resümee. „Noch gibt es keinen Konsens darüber, welche Infrastruktur, Netze und Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren erforderlich sein werden. Noch ist unser Wissen über neue Technologien, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen der einzelnen Sektoren viel zu unvollständig. Aber eines ist sicher, die Energieversorgung wird sich grundlegend verändern. Wir tragen eine große Verantwortung für die Zukunft, denn jetzt müssen wir die Weichen stellen.“